"Reading to Kins" - eine Lesung für die Sterbenden und Toten

Lesung ”Reading to Kins” (dt. Lesung für die Verwandten), Video (2021), im Museum Koenig, Bonn/DE von Hillside Projects im Rahmen ihrer Einzelausstellung ”Memorial for the Lost” im ESSZIMMER | Foto: Video Still
Foto: 2021
 

"Reading to Kins" - eine Lesung des schwedischen Künstlers Jonas Böttern, Teil des Künstlerduos Hillside Projects

 

Umgeben von unterschiedlichen, ausgestopften indischen Geiern und anderen Vögeln verschlossen hinter Vitrinen der ornithologischen Sammlung im Museum Koenig in Bonn/DE, gibt der schwedische Künstler Jonas Böttern von Hillside Projects eine Lesung. Er liest den Geiern den Artikel We Are Witnessing a Crime Against Humanity von Arundhati Roy vor, der am 28. April 2021 im Guardian veröffentlicht wurde.

Aber warum liest Jonas Böttern ausgerechnet Geiern diesen Artikel vor? Zum Einen mit der Absicht die Geier in ein Gespräch über die aktuellen Vorgänge in ihrem Land (Indien) mit einzubeziehen, die in einem Zusammenhang mit den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie stehen. Zum Anderen aber vor allem wegen des Geiersterbens in Indien, welches Millionen von ihnen das Leben kostete. Sie wurden unwissentlich mit dem Arzneimittel Diclofenac vergiftet, welches verwendet wird, um Schmerzen in der Tierzucht zu lindern sowie die Milchproduktion zu steigern.

Emily Berry Mennerdahl und Jonas Böttern arbeiten seit 2011 als Hillside Projects zusammen. Ihre Arbeiten drehen sich um die meist problematischen Beziehungen zwischen Mensch und Natur wie auch in dieser Performance und in ihrer aktuellen Ausstellung Memorial for the Lost, welche noch bis Ende Juni im off-space DAS ESSZIMMER in Bonn besucht werden kann.

 Die Lesung wird am 18. Juni um 19 Uhr als (Welt-)Premiere auf YouTube übertragen.

Diese Arbeit wurde ermöglicht durch die grosszügige Unterstützung von: IASPIS, Helge Ax:son Johnsons Stiftelse, Konstakademin

Vielen Dank an Sibylle Feucht, Kuratorin und Gründerin des Ausstellungsraumes DAS ESSZIMMER – Raum für Kunst+, die dieses Video erst möglich gemacht hat sowie an Saviya Lopez, Yogesh Barve und Tushar Parab.

Kamera und Aufnahme: Robin Deutschbein
Schnitt, Ton und Regie: Hillside Projects