JAHRESTAGE – Geschichten aus der Geschichte des Tanzes
Eine Ausstellung des Deutschen Tanzarchivs Köln im Tanzmuseum
Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln, Im Mediapark 7 (3. OG), 50670 Köln
Laufzeit: 30. April 2022 bis 26. Februar 2023
Eröffnung: Freitag, 29. April um 19 Uhr
Eintrittspreise: Erwachsene 5,50 € (erm. 3 €), erster Montag im Monat freier Eintritt!
Wir empfehlen den Erwerb eines Online-Tickets unter www.sk-kultur.de/jahrestage/tickets
Kombiticket mit den Ausstellungen der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur (1. OG): 8 € / erm. 5 €
Das Deutsche Tanzarchiv Köln setzt die aktuelle Corona-Schutzverordnung des Landes NRW um. Darüber hinaus gelten in unseren Räumen weiterhin die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Schutzmaske sowie die Einhaltung der Mindestabstände.
Mit über 500 Nachlässen, Vorlässen und personenbezogenen Sammlungen verfügt das Deutsche Tanzarchiv Köln über einen der bedeutendsten Archivbestände zur Geschichte und Gegenwart der Tanzkunst im deutschsprachigen Raum. Hunderte von Archivkartons beherbergen in klimatisierten Depots im Kölner Mediapark einen einzigartigen Schatz an Dokumenten und Materialien, die Tanzschaffende aller Professionen im Laufe ihres Lebens zusammengetragen und hinterlassen haben.
In seiner neuen Jahresausstellung erzählt das Deutsche Tanzarchiv Köln anhand ausgewählter und eher ungewöhnlicher Objekte aus seiner Sammlung Geschichten aus der Geschichte des Tanzes. Episoden eines Lebens für den Tanz, die von der Euphorie des Aufbruchs ebenso geprägt sind wie vom Triumph des Gelingens oder der Ernüchterung in der Krise, im Scheitern. Gleichzeitig entfalten diese Geschichten auf ihre Art auch ein subjektiv-historisches Panorama der Tanzkunst im 20. Jahrhundert aus der Perspektive seiner prominenten und weniger prominenten Akteure.
Zwölf Präsentationen gleich wie Zeitkapseln schlagen Bogen in die Gegenwart
Zeitkapseln gleich bieten die zwölf Präsentationen im Tanzmuseum den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, durch die Zeit zu reisen, sich gefangen nehmen zu lassen von Dingen, die man in einer historischen Ausstellung über Tanz nicht unbedingt vermuten würde: vom Tageskalender einer Choreographin, der neben den wöchentlichen Lebenshaltungskosten auch kurze tagebuchartige Vermerke enthält über ein Telegramm mit einer Bitte um Teilnahme an einer kurzfristig angesetzten Probe bis hin zum gezeichneten Selbstportrait eines Kindertanzstars oder einem Programmzettel mit handschriftlichen Notizen eines Zuschauers. All diesen Objekten ist eigen, dass sie auf ihre Art einen Bogen in die Gegenwart schlagen, dass sie aus ihrer Existenz heraus Antworten auf die grundlegende Frage geben – Was liegt zwischen Beginn und Ende eines der Tanzkunst gewidmeten Lebens?
Die Erfolgspublikation „Die Geschichte eines Wunderkindes“ aus dem Jahr 1955 | 1910, im Alter von sechs Jahren feiert Niddy Impekoven in Berlin ihren ersten Triumph auf der Tanzbühne – nachdem sie ein Jahr lang den Drill des Ballettunterrichts bei einer ehemaligen Solotänzerin ertragen hat.
Erinnerungen und Objekte veranschaulichen, wie sie über Raum und Zeit zusammengefunden haben – aller Flüchtigkeit und Vergänglichkeit zum Trotz. Und so wird der Besucher im Laufe seines Gangs durch die Ausstellung im Tanzmuseum selbst zum Erzählenden, der ausgehend von den Dingen eines Archivs die Fäden einer möglichen Erzählung aufnimmt und weiterspinnt – Möglichkeitsräume erkundend. Um am Ende vielleicht vor dem Diktum des Schriftstellers Thomas Bernhard zu kapitulieren: „Alle leben mindestens drei Leben, ein tatsächliches, ein eingebildetes und ein nicht wahrgenommenes.“