Folkwang SYMPHONY mit Antrittskonzert von Prof. Alissa Margulis
Werke von Beethoven und Strauss am 22. Januar in der Neuen Aula am Campus Essen-Werden
Zum Jahresbeginn stellt sich Folkwang-Professorin Alissa Margulis mit ihrem Antrittskonzert am Campus Essen-Werden vor: Margulis, Solistin und Kammermusikerin, wurde zum Sommersemester 2019 als Professorin für Violine an die Hochschule berufen. Am 22. Januar konzertiert sie gemeinsam mit Folkwang SYMPHONY, dem Sinfonieorchester der Folkwang Universität der Künste, in der Neuen Aula. Am Pult steht der britische Dirigent und Oboist Douglas Boyd (a. G.), eines der Gründungsmitglieder des Chamber Orchestra of Europe (COE).
Der Abend beginnt mit dem Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 61 von Ludwig van Beethoven, sein einziges vollendetes Violinkonzert, das 1806 uraufgeführt wurde. Beethoven komponierte es für die Akademie des Geigers Franz Clement. Dieses in den nationalen und internationalen Konzertsälen häufig gespielte Stück ist auffallend sinfonisch angelegt und stellt hinsichtlich Technik und Formgefühl größte Anforderungen an den Part der Solovioline.
Es folgt die Orchestersuite Der Bürger als Edelmann op. 60 von Richard Strauss, die als Experiment das Licht der Welt erblickte: Mit dem Librettisten Hugo von Hofmannsthal brachte Strauss Molières Komödie „Der Bürger als Edelmann“ und die tragische Oper „Ariadne auf Naxos“ zusammen. Dem Publikum gefiel die Mischung aus Oper und Theater nicht, daher bearbeitete Strauss einzelne von ihm verfasste Stücke und schuf daraus seine Orchestersuite.
Das Sinfonieorchester Folkwang SYMPHONY besteht aus Mitgliedern aller Instrumentalklassen. Angehende Berufsmusiker*innen erarbeiten hier Werke aller Stilepochen, und wechselnde Gastdirigent*innen sorgen für stets neue Erfahrungen und Akzente.
Folkwang SYMPHONY und Alissa Margulis konzertieren am Samstag, den 22. Januar, um 19.30 Uhr in der Neuen Aula am Campus Essen-Werden. Karten gibt es zum Preis von 10 Euro (ermäßigt 5 Euro) über die Folkwang Kartenhotline unter 0201_4903-231, per Mail unter karten(at)folkwang-uni.de und gegebenenfalls an der Abendkasse.
Alle öffentlichen Folkwang Veranstaltungen finden derzeit nach den 2G-Regeln statt. Zuschauer*innen werden gebeten, einen entsprechenden Nachweis sowie ihren Lichtbildausweis mitzuführen. Informationen zu den gültigen Einlass- und Hygienebestimmungen finden Sie unter www.folkwang-uni.de/veranstaltungen.
Biografie Alissa Margulis
In Deutschland als Tochter einer bekannten russischen Musikerfamilie geboren, studierte Alissa Margulis bereits als Jungstudentin Violine in der Klasse von Professor Zakhar Bron an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Zwischen 2007 und 2011 studierte sie dann Violine (Klasse Pavel Vernikov) und Viola (Klasse Julian Rachlin) am Konservatorium Wien. Alissa Margulis schloss ihr Studium im Jahr 2011 mit einem Master im Studiengang Violine ab. Seit 2004 nahm sie an internationalen Meisterkursen und Artist Programs teil, unter anderem bei Vladimir Spivakov in Zürich, bei Augustin Dumay in Brüssel, bei Pavel Vernikov an der Scuola di Musica Fiesole in Florenz sowie bei Salvatore Accardo an der Scuola di Fiesole in Italien.
Geschätzt für ihre expressiven und emotionalen Konzerte, tritt die Kölner Geigerin zudem regelmäßig als Solistin in renommierten internationalen Konzerthäusern auf, darunter der Palais des Beaux-Arts in Brüssel, die Philharmonie in Köln, der Herkulessaal in München, die Izumi Hall in Osaka oder die Schoenberg Hall in Los Angeles.
Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte Alissa Margulis im Alter von sieben Jahren, als sie mit den Budapester Solisten auftrat. Dem folgten gemeinsame Konzerte mit zahlreichen Orchestern wie dem Belgischen Nationalorchester, den Düsseldorfer Symphonikern, dem Beethovenorchester Bonn, dem English Chamber Orchestra, dem Prager Symphonieorchester und dem Oxford Orchestra.
Neben ihrer solistischen Tätigkeit ist Alissa Margulis eine begeisterte Kammermusikerin und konzertiert regelmäßig mit internationalen Künstlerinnen und Künstlern wie Martha Argerich, Yuri Bashmet, Gidon Kremer und Lars Vogt. Sie spielte beim George Enescu Festival Bucharest, beim Jerusalem International Chamber Music Festival, bei den Festivals in Tours, Davos und Gstaat, bei den Herbstfestspielen Baden-Baden u.v.m.
Alissa Margulis wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem beim Viotti Wettbewerb in Italien, beim Wieniawski Wettbewerb in Polen und beim Novosibirsk Violinwettbewerb. Sie erhielt unter anderem den Preis für Junge Künstler bei der European Foundation for Culture.
Margulis‘ Diskographie beinhaltet mehr als ein Dutzend CDs. In dem Zyklus „Martha Argerich and Friends“ spielt sie unter anderem Kammermusik und Sonaten von Alfred Schnittke, Olivier Messiaen, Dmitri Schostakowitsch, Astor Piazzolla und vielen anderen. Alissa Margulis wurde in zahlreichen internationalen Radiosendungen vorgestellt und wurde in einer Arte-Dokumentation anlässlich des Projekts „Chamber Music Connects The World“ porträtiert. Seit dem Sommersemester 2019 lehrt sie als Professorin für Violine an der Folkwang Universität der Künste.
Biografie Douglas Boyd
Douglas Boyd studierte Oboe an der Royal Academy of Music, London bei Janet Craxton und in Paris bei Maurice Bourgue. 1984 gewann er die Young Concert Artists International Auditions, was zu seinem Debüt in der Carnegie Hall in New York führte. Er war eines der Gründungsmitglieder des Chamber Orchestra of Europe (COE) und von 1981 bis 2002 dessen Erster Oboist. Während der Zeit beim COE entwickelte er Interesse für das Dirigieren. Seine ersten Mentoren waren Claudio Abbado und Nikolaus Harnoncourt, unterstützt wurde er auch von Paavo Berglund und Sir Colin Davis. 2001 wurde er zum musikalischen Direktor der Manchester Camerata ernannt, seiner ersten wichtigen Dirigentenstelle, die er bis 2011 innehatte. Er dirigierte mehrere Aufnahmen mit dem Orchester für Avie Records, einschließlich Musik von Beethoven und Mozart und Mahler. Er war auch Gastdirigent der City of London Sinfonia.
Seit 2012 ist er Künstlerischer Direktor der Garsington Opera. Von 2009 bis 2016 wirkte er als Chefdirigent des Musikkollegium Winterthur. Unter seiner Leitung erhielt das Musikkollegium Winterthur den Echo Klassik für die Konzerteinspielung des Jahres (Ralph Vaughan Williams: Konzert für zwei Klaviere und Orchester/5. Sinfonie). 2015 wurde er zum neuen Musikdirektor des Orchestre de chambre de Paris ernannt.
In den USA debütierte er 2000 als Gastdirigent mit dem Gardner Chamber Orchestra. 2002 wurde er künstlerischer Co-Leiter des Orchesters, zusammen mit Paula Robison. 2004 bis 2009 war er einer der ersten künstlerischen Partner des Saint Paul Chamber Orchestra (SPCO). Auch mit dem Colorado Symphony Orchestra verband ihn eine mehrjährige Verpflichtung als Gastdirigent.
Lasthaus / 10. Januar 2022