Architekturen der Zerstörung. Afghanistan in der zeitgenössischen Kunst | Ausstellung

01. – 15. Oktober 2022 | Mi. – So. 16:00 – 19:00 Uhr | sowie am 03. Oktober
Eintritt frei

Vernissage: 01. Oktober 2022
17:00 – 21:00 Uhr mit traditioneller afghanischer Live-
Musik
Kuration: Roshanak Zangeneh

Afghanistan, so sagt man, „ist fast täglich in den Medien.“ Trotzdem wissen wir sehr wenig über Afghanistan. Was wir kennen, sind die stetigen Variationen der Bilder von Krieg und Terror.
In dieser Ausstellung sollen daher nun die künstlerischen Positionen von afghanischen Kunstschaffenden im
Mittelpunkt stehen, zudem auch solche zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die im Land gelebt haben.

Wie der Titel der Ausstellung indiziert, sind die Aspekte Krieg und Verwüstung bei der 
Auseinandersetzung mit dem Land unvermeidbar. Den Kunstschaffenden geht es in ihren Werken freilich nicht um Sensationsbilder, die stets ein und dieselbe Illusion der Unmittelbarkeit erzeugen wollen, sondern um Einordnung, Verarbeitung und Verdichtung.
»Architekturen der Zerstörung« ist in diesem Sinne 
der Versuch, einem alten, in unzähligen Splittern nach wie vor schillernden Kulturraum in seinen vielfältigen Versehrungen gerechter zu werden.

Ruinen sind ein Leitmotiv der Ausstellung. Ganz konkret sichtbar, wenn auch zugleich metaphorisch
überhöht, in den Bildern zerstörter Gebäude und Militärfahrzeuge von Lida Abdul, Simon Norfolk und Donovan Wylie; aber auch sinnbildlich-konkret in den Narrationen um Verwundung, Vertreibung und Mord bei den Hazara-Künstlerinnen und Künstlern Orna Kazimi, Mohammad Sabir und Mohsen Taasha. In Gestalt der wechselnden Bewohner des Elternhauses von Gazelle Samizay lassen sich schließlich die antagonistischen Kräfte, die sich in den letzten 40 Jahren im Land bekämpft haben mit den Händen unserer Vorstellungskraft greifen.

Der veranstaltende, gemeinnützige Verein Contemporary Middle East fördert den Austausch zwischen
Kulturen. Ziel ist es, aufstrebenden Künstlern der Mena-Region in Deutschland eine Plattform für dieDarstellung ihrer künstlerischen Positionen zu bieten.

Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen.